Regie: Paul Koek
Lichtinstallation und Video: Joost Rekveld
Stimmen, Darsteller: Stephie Büttrich, Rick Elstgeest, Bo Koek
Synthesizer und Laptops: Anne Wellmer, Marko Ciciliani
Gesangsaufnahmen: The Kassiopea Quintet
Was können wir wirklich über Dinge wissen, die wir nicht wahrnehmen können?
Ein
Zauberer und sein alter ego kommen auf die Bühne, um das bekannte
Hütchenspiel aufzuführen, aber die Dinge funktionieren nicht wie sie
sollen. Seine Assistentin ist besessen von der Quantenphysik, vor allem
von Schrödingers Katze, dem
berühmten Gedankenexperiment des österreichischen Physikers. Dieses
besagt, dass laut der Quantentheorie eine Katze zugleich tot und
lebendig ist, wenn sie einer bestimmten Versuchsanordnung ausgesetzt
wird. Während die Bühne sich allmählich in einen Ort des Übergangs
verwandelt, in dem die Newton‘schen Gesetze zusammenbrechen, sind die
Zauberer mehr und mehr frustriert von ihren vergeblichen Versuchen
Zauberkünste vorzuführen. Sie ziehen sich in die Garderobe zurück, wo
sie dann völlig den bizarren Effekten der Quantenlogik unterworfen sind.
Die
Darsteller erleben dieselben physikalischen Muster der Erscheinung und
des Verschwindens wie die Bälle unter den Tassen des Zauberers. All das
entfaltet sich in einer seltsamen Art: die Zeit fließt nicht in die
normale Richtung und das Versagen des Zauberers wird ständig
wiederholt, wiederkehrend in veränderlichen Zeitfeldern. Genau wie die
Katze in Schrödingers Gedankenexperiment, so sind auch die Darsteller
gefangen in einem Zustand der Schwebe.
escamotage
ist ein „electronic music theater“, das die Ideen der Quantenphysik mit
Hilfe der Welt der Illusion untersucht. Billige Zauberkunststücke
werden zu Metaphern für all die Dinge, die wir nicht verstehen, und in
der Quantenphysik findet man sie im Überfluss. Die sich der Logik
widersetzenden Kunststücke eines Zauberers verlieren nicht einmal dann
ihre Verwunderlichkeit, wenn ihre Geheimnisse gelüftet werden. Denn in
dem Moment, indem das Kunststück wiederholt wird, vergessen wir alles
und verlieren uns wieder in dem Schauspiel. Wir können die Geheimnisse
der Quanten niemals verstehen, weil unser Denken von der Linearität von
Raum und Zeit geprägt ist. Ein Zauberer dagegen verwirrt unsere
logische Wahrnehmung, indem er einen flüchtigen Einblick in Phänomene
gewährt, die sich der Realität zu widersetzen scheinen. Er zeigt uns
was unserer alltäglichen Realität zugrunde liegt: eine bizarre Welt
subatomarer Teilchen mit Raum und Zeit verzerrenden Eigenschaften.
Diese
Welt von Möglichkeiten findet ihre Form in einem elektronischen
Musiktheater, das mit unserer Wahrnehmung dessen, was wir hören und
sehen, spielt. Was ist real, was ist eingebildet und was ist einfach
Betrügerei.
Yannis Kyriakides
Das
Stück wurde von Yannis Kyriakides erdacht und komponiert. Produziert
wird es in einer Kooperation des Forum Neues Musiktheater der
Staatsoper Stuttgart mit der VeenFabriek unter der Regie von Paul Koek.
Der Künstler und Filmemacher Joost Rekveld hat eine komplexe
Lichtinstallation aus Sand und LEDs entwickelt. Die Musiker Anne
Wellmer und Marko Ciciliani arbeiten beide mit Analogelektronik sowie
digitaler Stimmverarbeitung.
Das Projekt wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung der
Botschaft des Königreichs der Niederlande und des
Fund for Amateur Art and Performing Arts, Niederlande.
Kartenreservierung für escamotage in Den Haag erhalten Sie unter +31 70 3465272, Theater aan het Spui.
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